10 Jahre Heimatverein

Der Heimatverein Wallrabs wurde am 20. Januar 1995 auf Initiative von Klaus Kettner mit 30 Mitgliedern gegründet. Erste Vorsitzende war Regina Müller, ihr Stellvertreter Klaus Kettner. Der Verein nutzte die Möglichkeit über ABM-Maßnahmen die Vereinsarbeit zu aktivieren. Bringfriede Gröger und Anette Pfumfel waren nun die Ansprechpartner für Jung und Alt und organisierten
Veranstaltungen noch und noch. Für Jeden war etwas dabei. Für die Senioren gibt es seitdem den Mittwochnachmittag als festen Termin, inzwischen allerdings nur noch alle 14 Tage – ehrenamtlich organisiert. Auch die Kinder hatten ihre Vorteile. In den Ferien gab es für die Schulkinder ebenso eine Betreuung durch unsere ABM-Kräfte. Durch die Sachkostenzuschüsse konnten zudem zahlreiche Projekte realisiert werden. So wurden 1995 das Backhaus und das Denkmal saniert. Eine Naturkatastrophe suchte das Dorf im Juni 1995 heim. Eine Wasserhose brachte soviel Wasser, dass es die Gräben nicht mehr fassen konnten. Die Dorfstraße stand einen halben Meter unter Wasser. Auch einige tiefer gelegene Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen. Besonders betroffen war das Haus von Uli Wessel. 1996 gab es nach 12 Jahren wieder die erste Kirmes.

1999 häuften sich die Ereignisse. Der Turm der Alten Schule bekam am 8.01.1999 eine neue Uhr. Der Glockenbrunnen wurde grundhaft erneuert. Am 30. April 1999 erfolgte dann durch den Superintendenten Dr. Hanspeter Wulff-Woesten und zahlreichen Gästen die Brunnenweihe. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war der Besuch von Justizminister Otto Kretschmar am 7. Juli. Er brachte 4000 DM Lottomittel mit, die u.a. für die Herstellung einer Vereinsfahne aufgewendet wurden. Die Fahne ist nun schon 4 Jahre alt.

Auch das Umfeld von Wallrabs trägt die Handschrift des Heimatvereins. Die Spaziergänger wissen es zu schätzen. Bänke wurden an den Wanderwegen aufgestellt, Wegweiser angebracht, die Nonnesruh hergerichtet und vieles mehr. In der Alten Schule, die bis 1991 noch einen Kindergarten beherbergte, richtete der Verein ein Vereinszimmer ein. Hier finden seitdem neben den Vorstandssitzungen zahlreiche Veranstaltungen statt. Jeden 2. Mittwoch treffen sich die Senioren zum Kaffeenachmittag. Es finden regelmäßig Diavorträge, Buchlesungen, aktuell politische
Vorträge und Bastelabende statt. Organisiert werden vom Heimatverein auch Busfahrten, Wanderungen, Museumsbesuche usw. Jährlich findet im Sommer das Backhausfest statt, zu Pfingsten das Nonnesruhfest. Zu Ostern wird der Glockenbrunnen geschmückt. Am Festumzug zum Theresienfest beteiligt sich der Verein mit einem eigenen prunkvoll geschmückten Wagen. Gefeiert wird auch tüchtig: zum Fasching, zum Frauentag und zu Weihnachten. Vergessen werden auch nicht die Jubiläen unserer Mitglieder, ob runde Geburtstage oder silberne, goldene, diamantene und eiserne Hochzeiten.

Aber nicht alles wurde bisher geschafft. Noch immer haben wir keine Heimatstube. Die nötigen Zimmer sind da, werden aber vom Faschingsverein als Lager genutzt. Der Bürgermeister hat uns
vor Jahren schon Unterstützung zugesagt, bisher aber ohne Erfolg. Auch die Außenfassade unseres Vereinshauses ist unansehnlich geworden. Sie müsste ausgebessert und gestrichen werden. Das Backhaus sieht von außen sehr gut aus, der Ofen ist allerdings marode. Wir haben also in den nächsten Jahren noch Einiges zu tun.

Unerfreulich ist die Zerstörungswut einiger Zeitgenossen. Am Schlimmsten haben sich einige Chaoten im Juli 2001 an der Nonnesruh zu schaffen gemacht. Schwere Bankteile wurden aus der Verankerung gerissen und im Umkreis von 200 Metern im Wald und den Wiesen verteilt. Die Reparatur nahmen Hansjürgen Steglich und Hermann Dötsch vor. Auch unser Denkmal blieb nicht verschont. Der Kupferstern war Jemandem ein Dorn im Auge. Vermutlich mit großen Steinen oder schweren Holzlatten brachte man die Denkmalspitze zum Absturz. Inzwischen ist auch das Denkmal wieder i.O. Norbert End sei hier für seine Mühen gedankt. Schon fast alltäglich sind die Schmierereien und Zerstörungen an unseren Bänken. Eigentlich als Sitzgelegenheit zum Verweilen gedacht, nutzen doch wohl vermutlich Jugendliche Randalierer diese Objekte für Ihre Kraftübungen. Dagegen ist das Verrücken von Bänken noch harmlos. Schlimmer sind die abgerissenen oder zerbrochenen Rückenlehnen. Hinzu kommt der Unrat, der an einigen Sitzgruppen liegen gelassen wird. Auch unsere Wald- und Wiesenwege werden zusehends schlechter. An Wochenenden und zu Feiertagen wird unsere Flur zur Motorcrossstrecke. Auch Wallrabser sind dabei. Selbst die Mittagsruhe wird missachtet.
Ich frage hier: Muss das sein? Wenn Sie das auch stört, dann reden Sie darüber – mit Ihren Nachbarn, Kindern
und Enkelkindern.

Ich habe einen Traum, der zur Wirklichkeit werden kann – In Wallrabs fühlen sich alle wohl. Helfen Sie mit.

Ralf Bumann

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